Ist der HY300 gut?
Kurz gesagt: Nein – zumindest nicht im Auslieferungszustand.

Aber: Kann man daraus ein brauchbares Gerät machen?
Jein. Das hängt davon ab, was man erwartet und wie viel man bereit ist zu optimieren.

Erste Eindrücke & technische Eckdaten

Für fast lächerliche 30-80€ gibt es Beamer aus China oder Deutschland. . Zuerst das Marketing-Versprechen: Der HY300 vertrieben unter diversen verschiedenen Markennamen – soll angeblich Full HD oder sogar höhere Auflösungen unterstützen. Das stimmt nur für das Eingangssignal – nicht für die native Projektion.

Tatsächlich ist die native Auflösung entscheidend mit gerade einmal 1280 Pixel in der Breite, vertikale 720 Pixel.

Der Hersteller gibt eine Helligkeit von 200 ANSI Lumen an. Tests gehen eher von 120 Lumen aus.

Zum Vergleich: Bereits im Jahr 2005 hatte unser eimprojektoren mit 720p-Auflösung 3000 ANSI Lumen. Selbst unser kleiner Philips Picopix Max im Wohnmobil liefert mit DLP-Technik 300 ANSI Lumen und echtes Full HD – und das kompakter.

… da wir auf unserer längeren Tour den Picopix Beamer vergessen haben, musste kurzfristig ein Ersatz her. Fündig wurden wir während der Fahrt noch ganz kurz vor der Fähre – per Kleinanzeigen.


Vorteile des HY300


Nachteile


Unterschiede: DLP vs. LCD-Projektion

Der HY300 verwendet einfache LCD-Projektion. Dabei wird das Bild durch eine Glasscheibe mit einem kleinen Flüsskristall Diplay geleitet. Vom LED Licht werden nur ca.50% hindurch auf die Leinwand projiziert. Das ist kostengünstig, aber oft mit schwächerem Kontrast, weicherem Bild und geringerer Farbtreue verbunden. Außerdem ist der doppelt so hohe Stromverbrauch für die Lichtquelle im mobilen Einsatz störend.

In DLP-Projektoren arbeiten Mikrospiegel-Chip, Bei Full HD werden 1920×1080 Spiegel 100-200 Mal pro Sekunde hin und her gekippt… Das sorgt für ein schärferes, kontrastreicheres Bild, bessere Bewegungsschärfe und insgesamt hochwertigere Projektion – allerdings meist zu einem höheren Preis. Manche Nutzer bemerken beim DLP ein „Regenbogeneffekt“, was bei LCD nicht vorkommt.


So wird der HY300 halbwegs brauchbar:

  1. Schutzfolie von der Linse entfernen (wird oft übersehen!)
  2. Sprache auf Deutsch umstellen
  3. Trapezkorrektur deaktivieren – diese verursacht Unschärfe und Artefakte. Stattdessen: Gerät möglichst zentriert vor der Leinwand platzieren.
    → Bei uns steht der Beamer direkt auf der Ablage über dem Fahrerhaus – Vorteil: Der Lüfter ist dort kaum noch hörbar.
  4. Unnötige Apps deaktivieren – z. B. den „Print Spooler“, den niemand am Beamer braucht
  5. Besseren Launcher installieren – z. B. Projectivity Launcher
  6. Zusätzliche Apps via Play Store oder Chrome installieren:
    • Emby / Jellyfin Mediacenter-Clients
    • Kodi (Multimedia)
    • SmartTubeTV (YouTube ohne Werbung – sofern rechtlich erlaubt)

Weitere Optimierungen / Alternativen:


Fazit

Der HY300 ist kein guter Beamer, aber er lässt sich mit ein paar Handgriffen für einfache Einsatzzwecke brauchbar machen – etwa als kompakter Medienplayer im Camper oder für Kinderzimmer-Kino bei hoher Dunkelheit. Wer mehr Helligkeit, echtes Full HD oder DLP-Qualität will, sollte sich besser anderweitig umsehen.